The Last 3 Days

Wie im Fluge verging die 4 monatige Bergseesaison. Ein letztes Stelldichein im Val Bavona. Begleite den Bergseefischer die letzten 3 Tage der Forellensaison 2011.
28.09.2011
Ankunft im Basiscamp. Zimmer beziehen, Wanderschuhe angezogen, Spinne geschnappt und rauf an den nahe gelegenen Stausee. Bis zum Dunkel werden blieben noch ein paar Stunden.
Die Fische waren aktiv, Kreise an der Oberfläche verraten ihre Präsenz. So war es auch nicht schwierig sich mal zu entschneidern. In der 1 Stunde ging jeweils eine Raini und eine Fario der 30er Klasse ins Körbchen.

Gut, dachte ich, jetzt dürfte es noch etwas grösseres sein. So wurde der 7er Trout Tune gegen ein grosses Bameli am Luposystem ausgetauscht um damit die tieferen Zonen abzusuchen.
Nach einer guten Stunde ohne Aktion und den obligaten 2-3 Hängern, schlug es ein. In ca. 3 Meter Wassertiefe schnappt sich ein prächtiger Fariobock die Elritze. 2 Minuten Drill und eine saubere Landung bescherten 46 Zentimeter Fariopower.

Ok, thats it. Zufrieden packte ich meine Sachen und ging ins Basiscamp zurück. Ein feines Abendessen in netter Kompanie, rundeten den Tag in perfekter Manier ab.

29.09.2011

Heute sollten es Kanadier sein. Deshalb ging es rauf an den Lago Nero.
Kein Wind und ein wolkenloser Himmel gestalteten die Fischerei relativ schwierig. In den ersten 2 Stunden kein Zeichen von Namaycush- Aktivität, einige übermütige kleine Bachsaiblinge verliebten sich in den 65er Pointer, ansonsten nichts.
Bevor ich zum Ansitzen übergehe, wollte ich noch kurz eine im Schatten liegende Felswand abfischen.
Und siehe da, da standen sie. Die Sucherei hat sich gelohnt, 5 Würfe, 4 Aktionen, 2 gut 30er Namays und dann war der Spuk vorbei. Yes!

Gegen Mittag wurde dann die Spinne gegen die Sbirogerte getauscht und eine grosse tote Elritze ging auf Tauchstation. Die nächsten Stunden blieben aktionslos, habe es eigentlich geahnt. Das Wetter war viel zu schön und das Wasser war auch noch verhältnissmässig warm. Definitiv kein Namaycush Wetter. Macht nichts, so blieb mehr Zeit für Foto, Picknik, und fürs „chillen“, he he.

Eigentlich hatte ich die Hoffnung auf einen besseren Kanadier schon aufgegeben, als sich gegen 15 Uhr doch noch der Bissanzeiger ganz langsam hebte. Fühlung aufnehmen, nichts, langsam einkurbeln, nichts. Hatte ich nur geträumt? Der Sbiro kam in Sichtweite, das Bameli ebenfalls, nö nö, ich hatte nicht geträumt. Zirka einen Meter hinter dem Köder kamen sie, im zweier Pack. Eine ca. 40, die andere ein gutes Stück grösser. Kurbelstop, die Elritze schwebt langsam auf, die grössere kommt, stupst zweimal an, dann dreht sie ab und verschwindet hinter einem Stein. Die kleinere folgt ihr, Shit!
Die sind noch da. Schnell die Spinne mit dem Pointer geholt, den Stein grosszügig überworfen und schön kräftig twitschen..... Biss!
Die kleinere hängt, und ist nach 10 Sekunden Drill auf dem Trockenen.
Besser diese als gar keine dachte ich, als ich im Augenwinkel die etwa kilönige, in der Tiefe verschwinden sah.....
Tja, so läuft es manchmal. „Fa niente“ die nächste Saison kommt bestimmt wieder.

Fischereilich hatte es sich für diesen Tag. Aber auf dem Rückweg hatte ich noch eine Begegnung der anderen Art. Etwas müde, zog ich mir beim Abstieg das wunderhübsche Abendpanorama rein, als mich ein schriller Pfiff aus meiner Träumerei weckte. Ich hob den Kopf, und glaubte nicht richtig zu sehen.
10 Meter vor mir stand er, „The Boss“ mitten auf dem Wanderweg. Ich habe schon oft Steinböcke gesehen, meistens Weibchen mit Jungen oder jüngere Böcke, aber der da topte alle die ich bisher gesehen habe, ein über 100 Kilo schweres Alphatier. Geilo! Ich überliess den Wanderweg dem Boss, und machte fotografierend einen grosszügigen Bogen um das fantastische Tier.

30.09.2011 Der letzte Tag.
Programm, Matörgn, Randinasca, Lago Zött, Robiei.
Der steile Aufstieg zum Matörgn hatte es in sich, war wohl ein Boccalino zuviel am Vorabend. He he. Aber einmal Oben angekommen, bezahlte eine fantastische Aussicht die Mühe und den Schweiss.
Fischereilich lief nicht wirklich was, habe ja schon geschrieben, „definitiv kein Namay Wetter“.
Zweimal um den See, brachten bis am Mittag, einige Schniepel die alle wieder schwimmen durften.

Gegen 13 Uhr ging es dann über einen „Hochalpinen“ Richtung Randinasca.
Ui ui ui, war das steil, ich leide unter Höhenangst. Kein Problem, einfach nicht runter schauen Ricci.

Leichter gesagt als getan, aber irgendwie habe ich es geschafft und komme heil an dem auf einer Hochebene mäanderden Forellenbächlein an. Ein sehr schöner und fischereilich sehr anspruchsvoller Bach. Fliegenfischer und UL-Spinner sind hier entschieden im Vorteil. Ich hatte ehrlich gesagt, mit meinem für schwerere Köder ausgelegeten Kanadierstock etwas Mühe, die leichten Schwimmwobbler genau zu platzieren. Nichts desto trotz, gelang mir trotzdem in einigen tieferen Spots, der Fang einiger hübschen Farionetten.

15 30 Uhr, Ankunft am Lago Zött, und „Zvieritime“.
Nach einer Stärkung und einem kleinen Fototermin, versuchte ich es ungefähr eine Stunde lang mit dem Sbiro und der Fliege. Ohne Erfolg, es war aber auch garnichts an der Oberfläche auszumachen. Deshalb entschied ich mich die letzte Etappe für dieses Jahr anzusteuern, den Lago Robiei.

25 Minuten Fussmarsch, brachten mich pünktlich zum Abendsprung, an den 30 Hektaren grossen Stausee.
Hier rockte es nochmals ganz nett, und die am Sbiro angebotene Black Ant, bescherte mir einen aktionsreichen Saisonabschluss...

 

saluti und tight lines

Ricci

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Kommentare: 1
  • #1

    Masticating Juicer (Freitag, 12 April 2013 05:02)

    This is a great blog post! Thank you for sharing with us!