Chubis on Top

Topwater auf Winter- Raubdöbel.

Hallo Freunde ich versuche es mal mit einem Zielfisch-Bericht.

Wenn sich Hecht und Zander in die Tiefe verziehen, oder bereits Raubfisch-Schonzeit ist, ist das für mich noch lange kein Grund die Kukö-Box in den Keller zu stellen.

Mit Poolbrille und der Sbirogerte bewaffnet, geht es dann auf die Raubdöbel-Pirsch.

Was ich dazu für Tackle benutze und wie man da strategisch vorgehen sollte, will ich euch an dieser Stelle gerne erklären.

Material

 

Rute und Rolle

 

Leichte bis mittelschwere Allround oder Sbirolino Rute 3-3,5 Meter lang. (Kürzere Ruten wären sicher bequemer, machen aber das Werfen mit den bis zu 2,5 Meter langen Vorfächer unnötig schwer)

Stationärrolle der 2000 Klasse, bespult mit einem Geflecht oder einer Mono die ca. 5 Kilo Tragkraft hat.

 

Kleinmaterial, Vorfach, Haken u.s.w.

 

Schwimmsbirolinos 8-15gr oder Gohst Weights 4-10gr.

Vorfach: Mono oder FC mit einer Tragkraft von ca.4 Kilo.

Dreifachwirbel, feindrahtige Haken der Grösse 4 und kleine Gummistopper um den Knoten vor dem Sbirolino zu schützen.

 

Köder

 

Meine erste Wahl für die kalte Jahreszeit sind schwimmende oder langsam sinkende schlanke Vertikalshads von 5-7cm Länge. Diese Köder haben beim horizontalen Einstrippen fast keine Eigenaktion und scheinen die heiklen Gesellen weniger misstrauisch zu machen. Bei windigem Wetter hingegen ist mir aufgefallen das sie lieber Köder mit Eigenaktion nehmen. Da kommt dann z.B.der Spider oder ein Swing Impact zum Zuge.

Auch 3-4 cm lange Streamer sind ziemlich fängig, habe aber mit denen, entschieden mehr Erfolg wenn das Wasser etwas wärmer ist.

Wichtige Hilfsmittel

 

Eine Poolbrille ist m.M.n. unentbehrlich um die Döbel-Gruppen zu orten. „Blindes“ Suchen ist sehr unrentabel und bringt nur ganz selten einen Fisch. Wer in Häfen oder von Quaimauern fischt wir auch ein geeignetes Landewerkzeug benötigen. Ich für meinen Teil benutze da meisten den Lipgrip, habe aber für höher gelegene Standorte auch einen Teleskopkescher im Einsatz

Die Montage

 

Ich spare mir mal die Erklärung und hoffe die Skizze ist verständlich genug.

Köderführung, Tipps und Tricks

 

Vorab, grosse Döbel sind scheue und misstrauische Kerle. Also wenn ihr eine Gruppe Döbel entdeckt habt, benehmt euch ungefähr so, als wärt ihr an einem kristallklaren kleinen Forellenbach. Kein Lärm, keine Schatten und keine unnötigen Vibrationen etc.

Alleine stehende Fische werfe ich in der Regel gar nicht erst an, dass klappt zu 99% nicht. Anders ist die Situation wenn mehrere Fische an einem Spot stehen, da kommen m.M.n. Faktoren wie Futterneid und Neugierde zum tragen.

Das Anwerfen. Immer schön von hinten!!!

Das klassische Überwerfen und vor, oder in die Gruppe zuppeln, ähnlich wie am Bergsee auf Salmoniden, bringt in der Regel kaum oder selten Erfolg.

Ich versuche da immer den Überraschungs-Faktor zu nutzen. Da sieht in der Praxis ungefähr so aus. Ich überwerfe die hintersten Fisch nur knapp einen Meter und beim aufschlagen des Sbirolinos ziehe ich ruckartig das Vorfach gerade, was bewirkt das der hinterste Fisch nun ca. in der Mitte zwischen Köder und Sbirolino steht. Wenn alles nach Programm läuft, interessiert sich nun der hinterste und meistens auch der zweithinterste Döbel für den langsam aber immer in mit kleinen Rucken geführten Sbirolino. Döbel Nr. 3,4,5.... drehen sich ebenfalls, weil etwas läuft, und wenn sie nun in diesem Augenblick den Köder vor der Nase haben, dauert es meisten nicht länger als 2 Sekunden bis der Biss kommt.

Es klappt, nicht immer, aber immer öfter

Wenn ich nach 2 bis 3 Versuchen noch immer keine Reaktion der Döbel provozieren konnte, versuche ich es noch direkter und werfe den Sbirolino genau mit einem kräftigen Wurf auf die hintersten Fische. Das bringt hin und wieder noch den erwünschten Biss, oft mach sich aber auch die ganze Gruppe aus dem Staub. Dies macht insofern wenig aus, weil meisten auch langfristiges Anwerfen und Köderwechseln nichts mehr bringt. Ich gehe mir dann eine andere Döbelgruppe suchen, und kehre erst wieder nach ca. 2 Stunden wenn Ruhe eingekeht ist zu diesem Spot zurück. Dann beginnt das Spiel wieder von neuem.

Was habe ich noch vergessen zu schreiben ?

Jup, die Führungstiefe der Köder liegt zwischen 0-10cm, auch wenn die Dickköpfe tiefer stehen, wenn sie wollen kommen sie auch im Winter an die Oberfäche.

Ach ja noch was, bei wiederholten Fehlbissen auf den Sbirolino oder das Gohstweight, kürze ich das Vorfach so ein, dass der Köder unmittelbar (ca.20cm) hinter dem Wurfgewicht läuft. Die Montage sieht dann zwar etwas komisch aus, aber trotzdem bleibt auch so immer wieder mal einer hängen.

 

Versucht es mal, ist halt ein bisschen eine Lotterie- Fischerei. Aber an Wintertagen wo es gut läuft, kann man da locker mehrere fette Raubdöbel auf die Schuppen legen.

 

Petri Heil

Kommentar schreiben

Kommentare: 0